Der besondere Reiz, für BILD zu schreiben, ist der Zwang, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Wie erkläre ich zum Beispiel Pfingsten? Im Feuilleton der F.A.Z. darüber zu sinnieren, wie "geistesgegenwärtig" man leben kann, so man den Sinn von Pfingsten verstanden hat... Peanuts.
Wie aber schreibe ich über dieses Fest, wenn die paar Zeilen, die man zur Verfügung hat, von gebildeten Christen (BILD hat in absoluten Zahlen mehr akademische Leser als die F.A.Z.) ebenso gern gelesen werden sollen wie von Menschen, die bei "Heiliger Geist" an Schnaps denken?
Es geht bei BILD, wie beim Schnaps, um die Kunst der Destillation. Ich finde, mir ist das im vorliegenden Beispiel ganz gut gelungen.
Geburtstag der Kirche, Heiliger Geist – all das kann man getrost in der Kirchenzeitung erläutern. Aber geht es im Kern nicht um Gottes Wirken im Hier und Jetzt – genau in diesem Moment?
Frohe Pfingsten!
(BILD, 18. Mai 2013, Seite 6)
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