Donnerstag, 28. Mai 2015

Sodomy! Read all about it!

In der Berliner Volksbühne fand gestern die Premiere von "Die 120 Tage von Sodom" statt. Brav traditionelles Bürgerschreck-Theater. Gähn. Immerhin gab mir BILD die Gelegenheit, zu erklären, dass es tatsächlich zur Ur-Tradition des Theaters gehört, Zuschauer vor den Kopf zu stoßen. Aristoteles in BILD zu würdigen ist jedenfalls immer wieder ein Vergnügen. Die Lektüre des ganzen Artikels kann man sich sparen. Aber den Ausschnitt mit Aristoteles möcht ich schon herzeigen. Hier isser. Wer wirklich Näheres über das Theaterstück erfahren will, dem empfehle allerdings diesen hier von André Mumot. 

Bemerkenswert ist übrigens, wie Alt-Linke (wie Houellebecq) plötzlich uns Reaktionäre in ihrer Verurteilung der gottlosen, moralisch entkernten Welt überholen. Der Regisseur des Berliner Theaterstücks, der Alt-Kommunist Kresnik, basiert seine Inszenierung ja auf Pasolini, dessen Skandalfilm aus dem Jahre 1975 eine Anklage der gottlosen Moderne war. Pasolini (ein großer Sünder und tief gläubig!) plante – was wenige wissen – um die Zeit seines gewaltsamen Todes ein großes Filmwerk über den Apostel Paulus. Der Drehbuch-Entwurf ist sehr berührend. Das Werk eines großen Gläubigen. Als Buch z.B. hier erhältlich.

Um beim Thema zu bleiben: Die Diskussion um diverse sexuelle Praktiken und Lebensmodelle findet auf erbärmlichen intellektuellen Niveau statt. Ich bin ja dafür, alle Verantwortungsgemeinschaften (also nicht nur die von Schwulen und Lesben, sondern auch die von zusammen lebenden Familienangehörigen - von allen also, die füreinander Verantwortung übernehmen) gesetzlich zu privilegieren. Man muss das ganze ja nicht gleich der Ehe gleichstellen oder es gar so nennen. Aber das soll hier egal sein. Gustav Seibt hat nun in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel verfasst, der das Niveau der Debatte deutlich nach oben korrigiert. Die Lektüre auf der SZ-Homepage ist leider kostenpflichtig. Aber es lohnt sich. Ein nicht von der Hand zu weisender Einwand gegen die Ausweitung der Ehe-Privilegien ist z.B. dieser: "Rechtsinstitute werden immer von sehr unterschiedlichen Personengruppen in Anspruch genommen werden, ohne ihren Kern zu verlieren. Es gab Gesellschaften, die den Frauen das Recht auf Eigentum verweigerten – am Rechtsinstitut des Eigentums änderte sich nichts, als es für beide Geschlechter galt." Good point.


Dienstag, 19. Mai 2015

When Dogs Fly

In Memoriam Dean Potter, der am 16. Mai im Yosemite-Nationalpark bei einem seiner Base-Jumps gestorben ist. Die Süddeutsche hat ihm heute einen kleinen Nachruf gewidmet. 

Menschen wie Dean sind nicht verrückt. Sie leben eine archaische Sehnsucht aus, sie konfrontieren uns nur mit einem Leben, das nicht am Schreibtisch oder an irgendein elektrisches Gerät verkabelt verbracht wird und nicht durch zig Policen (scheinbar) abgesichert ist. 

Menschen wie Dean erinnern uns daran, dass Gefahr über zwei Millionen Jahre Menschheitsgeschichte hinweg (bis vor 1-2 Generationen!) ein völlig normaler Teil des Lebens war. 
Und sie erinnern uns an unsere Sehnsucht nach Spiritualität, die aus diesem Gefühl der Unmittelbarkeit erwächst.








Freitag, 15. Mai 2015

Wichtige Frage(n)

In den letzten Tagen hat mich die gescheiterte Wahl eines neuen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker elektrisiert. Statt selber meinen Senf dazu gegeben, habe ich Norman Lebrecht, den Kritikerfürst der Klassik-Szene schlechthin, gebeten, für BILD und B.Z. eine Einordnung zu verfassen. Nachzulesen ist der Beitrag hier und auf Lebrechts Blog Slipped Disc.

Eine noch wichtigere Frage, nämlich nach dem Sinn des Lebens selbst, stellte sich der Verfasser eines Leserbriefes an den Londoner "Daily Telegraph", den ich dem geneigten Besucher meiner Seite nicht vorenthalten darf:






Donnerstag, 7. Mai 2015

Wiedervereinigung

Die Wulffs sind wieder ein Paar.
Ihr "Liebes-Outing" fand in Verona statt – vor der Casa di Guiletta.
Dazu heute ein kondensiertes Briefing zum Thema in BILD.

Sonntag, 3. Mai 2015

#RoyalBaby Congratulations




BILD.de hat mich gebeten, den Geburtstag der Windsor-Prinzessin (2. Mai) als Menetekel zu deuten – schließlich teilt sie sich ihn mit Katharina der Großen.