Dienstag, 29. Dezember 2020

Done and dusted #Brexit

Huge relief for Britain. Huge triumph for Boris. All the doom mongers have been proven wrong. As everyone is fed up with this subject after four gruesome years, here are – for the very last time – a few words on the dreaded subject #Brexit written from German perspective.

By the way: We Germans gladly take the credit for having rescued the deal – however Merkel's role tends to be overestimated. She remained astoundingly hands off in this whole affair. Apparently Her Majesty's Ambassador in Berlin, Sir Sebastian Wood, had asked several times for a meeting with the Chancellor's EU-policy adviser and was rebuffed every time. Then again: Frau Merkel's style of governing is not famed for its' transparency. Her modus operandi is invisible. Furthermore, there is no denying that German EU diplomacy (and possibly even the personal rapport between BJ and UvdL) played a role in making the French climb down from some of their more ambitious demands. 

If you ask me, to the largest extent this success is due to the fact though that Brussels was faced with a credible Brexiteer PM whose determination to walk away from the talks remained real until the very last moment, a PM with an overwhelming majority in the Commons, someone they could not push around like his predecessors. All this plus the determination of the UK negotiating team headed by the remarkable Sir David Frost.

So here it is: My last piece ever on #BrexitIt is in German, so shove it through GoogleTranslate, you will get the gist of it. And here is another one for the Daily Mail on why it took a flamboyant disrupter to end years – no decades – of agony about if and how the UK should be part of the European project. Finally, there is certainty and we can turn our attention to more pressing matters.

Below you find my lead editorial in today's BILD blowing Boris's trumpet. 

Here is a rough translation:

World history has just happened in the shadow of the Corona crisis. Britain’s Prime Minister Boris Johnson, often ridiculed by our opinionated elite as a juggler and joker, has led his country out of the EU. And that without being forced into economic self-mutilation.

For years, all supposedly sensible pundits have told us that Brexit will mean doom for Britain. Now they have to eat their words.

What does that tell us?

Two things: politicians like Johnson who don't fit into the technocrat’s grit are those who sometimes are able to make the impossible possible. Just because someone has tangled hair, wears funny ties, and speaks the language of the regulars doesn't mean they can't be a statesman of historic importance.

The second thing: Let us remain skeptical when doom mongers predict that everything will go down the drain if we do not listen to them at once. They are almost always wrong.



Samstag, 5. Dezember 2020

In Memoriam Carl Laszlo

Es ist so schön, dass Carl Laszlo (1923-2013) und sein "Ferien am Waldsee" endlich die verdiente Aufmerksamkeit zukommt. 

Nachdem der Wiener Standard und die von ihm zu Lebzeiten täglich gelesene Zeitung seiner letzten Heimatstadt, Basel, die Wiederauflage seines Buches vergangene Woche schon gewürdigt hat und nachdem Hans Ulrich Obrist (der Chef der Serpentine Galleries in London) in seiner Kolumne im Magazin des Zürcher Tages-Anzeiger auf die Wichtigkeit von "Ferien am Waldsee" hingewiesen hat, hat Alex Rühle in der Süddeutschen Zeitung nun nachgelegt. Fast eine ganze Seite. Mit einem wunderbaren Foto von Andreas Baier. 

Mehr Baier-Fotos von Carl gibt es hier zu sehen. Dieses hier hat Baier 1988 bei der Art Basel aufgenommen. 

Wir sitzen hier an Carls Stand auf der Kunstmesse, im Hintergrund viel Thilo Maatsch und zwei Büsten von William Wauer. Carl Laszlo hatte zwar für den Kunst-Zirkus schon damals nur Spott übrig, behielt sich als Mitgründer der Art aber vor, seinen kleinen, sehr gut platzierten Eckstand zu behalten. Ich war damals 19 Jahre alt, machte in England gerade meine A-Levels und besuchte Carl in Basel. 

Für Interessierte: Auf YouTube zu finden ist eine 30-Minuten-Doku über Karcsi, wie wir ihn nannten (ausgesprochen Kor-tschi), gemacht von der Regisseurin Edith Jud, ausgestrahlt wurde sie im Jahr 2000 bei 3sat. 


Hier der Link zu dem Buch "Ferien am Waldsee", das dank dem Wiener Verleger Albert Eibl nun endlich wieder einer breiten Öffentlichkeit zugänglich ist. 

Hier spricht, wie Rühle in der SZ schreibt, "eine sehr eigene Stimme und man kann nur hoffen, dass sie gerade in ihrer merkwürdigen Eigenartigkeit diesmal wirklich hörbar wird."

Samstag, 19. September 2020

Ist Kirche gefährlicher als Puff?

So weit liegen diese beiden Welten nun auch nicht auseinander.

Was die Corona-Schutzmaßnahmen anbetrifft schon.







Hier noch der Link zum Institut St. Philipp Neri, dessen Propst im BILD-Artikel erwähnt ist. 

Und der Link St. Clemens in Berlin, in deren Kirchenbänken ich in dem Video flüstere.

Sonntag, 6. September 2020

Über den Umgang mit Andersdenken

Wir sind sehr vorsichtig, mit welchen Begriffen wir hantieren, wenn wir über Menschen mit anderer Hautfarbe sprechen. Das ist erfreulich, verrät es doch eine wachsende Sensibilität im Umgang miteinander. Noch erfreulicher wäre, wir würden Takt auch im Umgang mit jenen pflegen, die anders denken. 

Der scheinbar überlegene Ton, den manch aufgeklärt-progressive  Großstadtmenschen an den Tag legen, wenn sie über die "armen Irren" aus der Provinz sprechen, die sich gegen viele der Corona-Maßnahmen auflehnen, ist deplatziert und streng genommen ebenfalls eine Form von "Rassismus", jedenfalls eine Form von Geringschätzung Andersartiger. 

Das Amalgam, das sich neulich zum Teil abstruse Theorien verbreitend durch Berlins Straßen schob als "Rechtsradikale, Reichsbürger und Verschwörungstheoretiker" abzutun, ist leicht zu entkräftender Schwachsinn. Ein erstaunlich großer Anteil der genervten Bürger besteht wohl auch aus dem, was Dirk Schümer  "Narrensaum der grünen Bewegung" nennt, darunter Impfgegner und Veganer, Mobilfunkhasser, libertäre Grasraucher, Globalisierungsfeinde, Wachstumskritiker, Esoteriker, Hare Krishna-Jünger und einfach trotzige Schwaben, denen unserem Treiben in der Großstadt suspekt ist.

Auch ich mache mich gelegentlich über Leute lustig, die Kristalle in ihr Wasser legen, damit es mit irgendwelchen Energien auflädt und von Leuten, die auf Bachblüen-Therapien würde ich mir wahrscheinlich auch nicht die Welt erklären lassen und ja, manche der Aufschriften auf den Plakaten bei der Corona-Demo in Berlin waren irrsinnig bis verstörend, aber man sollte sich dafür hüten, die Leute, die da ihrem diffusen Unbehagen Luft verschafften, verächtlich zu machen und zu verhöhnen, wie es in aufgeklärt-urbanen Kreisen zum guten Ton zu hören scheint.

Wer sich je mit der Geschichte des Rassismus beschäftigt, wird übrigens darauf stoßen, dass die anthropologische Rassentheorie, zu der auch der rassistische Antisemitismus gehört, zunächst auf das eigene Volk gerichtet war. In Frankreich war zum Beispiel lange die Mentalität verbreitet, der Adel sei germanischer Ankunft, während das rebellierende Volk von den unterworfenen Kelten abstamme. Die Verachtungslinien verliefen also mitten durch die eigene Bevölkerung. Selbst ein Walter Rathenau, 1922 Außenminister der Weimarer Republik, ein hoch geachteter Liberaler, sprach in einer Schrift aus dem Jahr 1912 noch darüber, dass auch in Deutschland seit der Völkerwanderzeit eine dünne germanische "Herrenschicht" über eine Majorität minderwertiger Ureinwohner geherrscht habe.

Sitzt die "Herrenschicht" heute am Prenzlauer Berg und in München Schwabing und schaut gönnerhaft bis verächtlich auf die unaufgeklärten Massen aus der Provinz herab? 

Es scheint oft so. Jedenfalls täten wir gut daran, in puncto Vokabular ein wenig abzurüsten. Auf beiden Seiten. Dass "das Establishment" in der Regel immer verächtlich auf neuartige Prostestbewegungen reagiert und diese dann mit ein paar Jahren Abstand oft ganz anders bewertet werden, daran erinnere ich in diesem kurzen Video.







Freitag, 4. September 2020

Talk of the Town (in Budapest that is)

Die Magyar Nemzet – die einzige Zeitung, die man in Ungarn in kommunistischen Zeiten lesen konnte und heute Zentralorgan der konservativen Mitte in den Kaffeehäusern ist – hat ein hübsches Interview mit mir gebracht. Anlass ist der miserable Zustand der von meinem Ur-ur-Urgroßvater erbauten Kettenbrücke. 

Hier die englische Version.



Freitag, 22. Mai 2020

Dienstag, 19. Mai 2020

Wir sind alle krank – vor Angst


Franz von Stuck, Das Haupt der Medusa

Da ohnehin niemand ernst nimmt, was ich schreibe, erfreue ich mich großer Unbekümmertheit. Ich befinde mich sozusagen in der spiegelbildlich entgegengesetzten Position zu Wolfgang Schäuble. Der kann die größten Plattheiten sagen und wird dennoch ernst genommen. Die Aussage, dass nicht alles vor dem Schutz von Leben zurücktreten könne, war ja von haarsträubender Banalität, wurde aber rezipiert, als ob ein Orakel gesprochen hätte. Mich erinnerte das an den Film "Being There" mit Peter Sellers
 in dem Sellers als Mr. Chance irgendetwas Vages über das Wachsen der Bäume äußert und Shirley MacLaine und alle um ihn herum seine Worte als unfassbare Weisheit aufsaugen.

Es ist doch vollkommen selbstverständlich und keiner Erwähnung wert, dass wir nicht alles - koste es, im wahrsten Sinne des Wortes, was es wolle - der Gesundheit unterordnen können. Wir wären sonst komplett gelähmt. Man müsste, würde man alles der Bewahrung der Gesundheit unterordnen, die häusliche Küche meiden, denn dort geschehen die meisten Unfälle, am besten hielte man sich zeitlebens mit ABC-Schutzausrichtung in einem Keller auf, und selbst das würde langfristig nicht vor Ungemach schützen, denn das Leben ist lebensgefährlich, am sichersten wäre es, man käme gar nicht auf die Welt, unser Todesurteil erhalten wir bereits bei der Geburt.

Womit ich auch bei meinem eigentlichen Thema bin. Unserer Ängstlichkeit. Unsere ins Neurotisch-Perfektionistische neigende Versessenheit nach körperlicher Unversehrtheit. Dem Verdrängen unserer Sterblichkeitsgewissheit. Und unsere geradezu hysterische Reaktion auf eine reale Gefahr.

Ich bin Mitte März, als die Bilder aus Italien immer bedrohlicher wurden, für BILD nach Venedig aufgebrochen und habe die schönste Zeit überhaupt in der leergefegten Stadt verbracht. In unserer Zeit des Massentourismus der größte Luxus überhaupt. Wenn schon Weltuntergang, dann wollte ich ihn nicht in Berlin-Kreuzberg, sondern wenigstens in der schönsten Stadt der Welt erleben. Meine Mutter fand das unvernünftig und aufreizend. Wahrscheinlich war meine Reise eine Art Trotzreaktion. Insgeheim wollte ich wohl Widerstand gegen die Tyrannei der Angst leisten. Eine Art ostentativer Protest gegen die kollektive Angststörung, unter der unsere Gesellschaft schon lange vor Corona gelitten hat und unter deren akutem Schub sie derzeit leidet.

Der österreichische Psychiater und Autor mehrerer zu Recht viel beachteter populärwissenschaftlicher Bücher, Raphael Bonelli, vertritt die These einer von Angst geplagten Gesellschaft schon lange. Aus seiner therapeutischen Praxis berichtet er von der in den vergangenen Jahren angewachsenen Zahl der Angstpatienten, vom Druck, den viele moderne Menschen spüren, den Ansprüchen der Gesellschaft und ihres Berufes nicht mehr zu genügen, von der Angst, "nicht gut dazustehen".

Der streitbare ostdeutsche Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz geht in einem neulich veröffentlichten Aufsatz sogar so weit, dass er die gegenwärtige Angstwelle als Entlastungsreaktion unserer Psyche deutet. Er schreibt: "Eine gewisse Realangst vor Erkrankung und Tod ist nachvollziehbar, vor allem in einer Welt, die Leistungsfähigkeit zum wichtigsten Lebensprinzip erhoben hat und die Sterbegewissheit mit großem Aufwand verdrängt." Vor allem sei die Angst vor dem Virus aber geeignet, "alle verdrängten, unterdrückten, geleugneten Angst- und Bedrohungsgefühle aus individueller Lebensgeschichte und sozialer Belastung wiederzubeleben, sodass es nahezu ein Segen der psychischen Abwehr ist, alle Bedrohung auf das Virus zu projizieren mit der irrigen Hoffnung, mit einem siegreichen Kampf gegen die Infektionsgefahr alle aufgewühlten Sorgen wieder beruhigen zu können beziehungsweise gelöst zu haben."

Der Fachbegriff lautet Externalisierung. Vielleicht überzeichnet Maaz ein wenig, ich kann das nicht beurteilen, plausibel scheint jedenfalls, dass eine neue Angst auf tiefsitzende und latente Ängste stößt und es so zu einer Art perfekten Sturm kommen kann.

Ich vermute sogar, dass die Angst, von der Maaz und Bonelli sprechen, noch tiefere Wurzeln hat. Mein Verdacht ist, dass das individuelle Gefühl der Unsicherheit in direktem Zusammenhang mit der Postmoderne steht. Früher, als unsere Gesellschaft vertikal ausgerichtet war, orientierte man sich am Bewährten, am Überlieferten, an den Werten der Eltern und Großeltern. Man hörte deren Musik, trug deren Kleidung, fügte sich in die von ihnen vorgezeichneten Wege. Das war einengend, vermittelte aber auch Sicherheit. Heute orientieren wir uns horizontal. Das Tradierte gilt als überholt, die Hierarchien sind flach, die Kinder orientieren sich an Gleichaltrigen, nicht an ihren Eltern. Woodstock! Die Pille! Eine riesige Befreiung. Aber die Nachwirkung ist eben tiefe Verunsicherung. Heute kommt dazu, dass sich einst unverrückbare Dinge, das Bild von Familie, selbst biologische Tatsachen, scheinbar in Auflösung befinden. Nietzsche! Sartre! Nichts gilt mehr, alles ist erlaubt. Das ist berauschend, aber löst auch Ängste aus.

Robert Kardinal Sarah, der höchste katholische Würdenträger des afrikanischen Kontinents und qua seiner Sozialisierung in Ghana deutlich kulturkonservativer als der durchschnittliche deutsche Kirchenfürst, sieht noch einen weiteren Grund für unsere Angstgeplagtheit: die Erosion unserer sozialen Bindungen. Angst, sagt er, sei eine typische Reaktion von Beziehungsgeschädigten, und wir, die wir zunehmend bindungsunfähiger sind und vielfach durch frühkindliche Erfahrung von Vertrauensverlust traumatisiert, seien besonders anfällig dafür: "Die Moderne hat uns eingebläut, dass wir erst glücklich sind, wenn wir alle frei, unabhängig und autonom sind. Nun ist der moderne Mensch endlich seine Bindungen los und fühlt sich frei, muss das aber mit einem Gefühl der Unsicherheit bezahlen."

Wenn in alledem nur ein Funken Wahrheit steckt, täten wir gut daran, nicht nur gegen neuartige Viren, sondern auch gegen künftige Angstattacken Resistenzen zu entwickeln. Die nächste Krise kommt bestimmt. Es ist nicht 1348. Und auch nicht 1918 (als die Spanische Grippe mehr als 50 Millionen Menschen das Leben kostete und damit mehr Todesopfer forderte als der Erste Weltkrieg). Aber es wird neue Gesundheitsbedrohungen geben. Und wenn das jetzt die Generalprobe dafür war, wie wir uns verhalten, wenn es ernst wird, haben wir noch dazuzulernen. Wir haben zum Beispiel erstaunlich wenig dagegen einzuwenden gehabt, als plötzlich "die Experten" das Ruder übernahmen. In Stunden wie die- sen gelte nun einmal das "Primat der Wissenschaft", die Politik habe in die zweite Reihe zu rücken, verkündete Söder. Wir nickten alle brav und belohnten ihn mit beispiellosen Sympathiewerten.

Heißt das nun, dass Berufung auf die Wissenschaft künftig jede Debatte ersetzt? Was - nur als Gedankenspiel - , wenn in zehn Jahren "die Wissenschaft" zum Ergebnis kommt, dass Kinder (Marx und Engels haben ja schon einmal sehr schlüssig begründet, warum das eigentlich ideal wäre) frühzeitig der elterlichen Fürsorge entzogen und mit vielen anderen Gleichaltrigen aufwachsen sollten oder wenn, auch dafür gibt es Präzedenzfälle, die Wissenschaft darauf kommt, dass es besser wäre, nur noch höchstens zwei Kinder zu haben? Muss ich mich dann fügen? Wie viele unserer angeblich unveräußerlichen Rechte sind wir künftig bereit, auf Geheiß von Experten preiszugeben? Viele Verteidigungsreflexe sind mir da in der Corona-Krise nicht aufgefallen. Die Angst hat alles außer Kraft gesetzt.
Bonelli sagt, dass es typisch für Angstpatienten sei, dass sie "völlig auf die Gefahr fixiert sind und nicht mehr abschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass die Gefahr eintritt. Der Angstpatient ist gebannt von der Gefahr, blendet alles aus."

"Ich will, dass ihr Angst habt!", sagt Greta. Sebastian Kurz soll, während unsere Kanzlerin noch Worte wie "Augenmaß" verwendete und uns sanft zum Händewaschen ermahnte, im Kreis seines Kabinetts ganz Ähnliches gesagt haben - viel- leicht sogar aus echter Fürsorge für sein Volk.

Es stellt sich heraus, dass das vielleicht doch keine so gute Idee ist. Angst holt das Schlechteste aus dem Menschen heraus. Und Angst macht manipulierbar.
Besteht also ein Zusammenhang zwischen den Selbstzweifeln der modernen, westlichen Gesellschaft, der Corona-Angst und den Angstbotschaften der Generation Klima? Ich fürchte ja. Wenn wir es also mit künftigen Krisen - einschließlich dem Kollaps unseres Ökosystems - ernst meinen, ist nun der Zeitpunkt, sich dessen bewusst zu werden und so ein bisschen mehr Immunität gegen Angstgetriebenheit zu entwickeln. Wir sollten uns auch bitte darauf einigen, dass eine Rhetorik der Angst und der Panikmache ein probates Instrument nur für Tyrannen ist.

Es darf in diesem Zusammenhang übrigens zart daran erinnert werden, dass gerade die Grünen, jene Großmeister der Angst- und Verbotsrhetorik, sich da hüten müssen - gerade sie, die von der Mission beseelt sind, die Welt zu retten, sind gegen antidemokratische Anwandlungen nicht gefeit. Wer die Geschichte der Grünen nicht kennt, ist da im Nachteil. Luise Rinser zum Beispiel, 1984 Kandidatin der Grünen für das Amt des Bundespräsidenten, erblickte das künftige öko-sozialistische Paradies ausgerechnet in Nordkorea.

Selbst der deutsche Grünen-Chef Robert Habeck, der derzeit so populär ist, dass sogar Unterwäsche mit seinem Konter- fei oder Parfüm, das nach ihm riecht, Marktchancen hätten, sagte einmal in einem unvorsichtigen Moment (es war ein spätabendliches, fast vertrautes philosophisches Gespräch mit Richard David Precht in dessen Fernsehsendung), dass, wenn wir den Wandel nicht demokratisch hinkriegen, es letztlich wohl auf das "Modell China" hinauslaufen müsse, wo die Dinge dann "zentral" geregelt werden. Und der zum Ökotaliban konvertierte Bernd Ulrich schrieb in seinem jüngsten Buch, dass wenn es eines Tages einen grün gefärbten "Notstandsstaat" (so auch der Titel seines Buches) geben sollte, dann seien wir selber daran schuld, weil dann "die Klimakrise so dramatisch geworden ist, dass sie nicht mehr anders unter Kontrolle gebracht werden kann".

Ich bin ganz für die Rettung jedes einzelnen Menschen. Da bleibt mir als Christ auch keine andere Wahl, wir haben einen Ruf zu verteidigen, schließlich waren wir es, die in unserer Frühzeit, als in Karthago, Alexandria, dem Paris und dem New York von damals, die Cholera ausbrach, dadurch auffielen, dass wir nicht flüchteten, sondern - zum Erstaunen der heidnischen Elite - blieben, um uns um die Kranken zu kümmern (und zwar nicht nur um die eigenen). Auch dem Bemühen um die Rettung unseres Planeten schließe ich mich gerne an. Ich mach bei all dem mit. Ich habe aber eine Aversion gegen Angstmacher. 

Dieser Text ist kürzlich auf WELT.de erschienen. Wer das jetzt alles durchgelesen hat, wird womöglich auch Interesse an dem über Skype geführten Gespräch haben, das Alexander Tschugguel (St. Boniface Instituteneulich mit mir geführt hat. Hier ist es. Dauert allerdings ca. 1 Std 40!

Montag, 4. Mai 2020

Why we love to be bossed around

The chattering classes seem surprisingly fond of all these measures restricting their freedom. Read why I think this is a sign of society riddled with fear who feels safest when told what to do ... and here is a short video where I try to explore my point further.

BILD, 4. Mai 2020

Donnerstag, 12. März 2020

Splendid isolation


No crowds on St Mark's Square
(c) Sebastian Karadshow
There is not a more splendid place on earth to self-isolate than Venice, particularly now with even the pigeons gone (no point for them to be around without humans littering). I wrote up some of my impressions for BILD. Here is one piece, here is another and here are two more: this one and this final one.

Montag, 24. Februar 2020

Happy Birthday, Sis!

Hier ein Tribut an Gloria, die am Sonntag 60 wurde, in der F.A.Z.
Und hier das dort erwähnte Porträt von Lord Snowden sowie, als Dreingabe, 
eine umwerfende Gesichtsstudie Glorias von Robert Mapplethorpe.




Sonntag, 26. Januar 2020

#FreeBritain

Die Daily Mail hat mich gebeten, ihren Lesern vor dem nun tatsächlich anstehenden #Brexit ein wenig Mut zuzusprechen. Angesichts einer Lenin zitierenden Kanzlerin, eines den Wohlfahrtsstaat nicht in den Griff kriegenden Macrons, eines brachliegenden Italiens und einer sozialistisch-radikalen Regierung in Spanien, ist das mir das nicht schwer gefallen. Hier der Link zur Online-Version des am Samstag erschienenen Artikels.



Montag, 13. Januar 2020

#Megxit Die Analyse



Hoffentlich verzeihen Sie mir diese deutlichen Worte zur Princess of Woke.
Hier klicken.
Und hier noch ein Interview mit mir zu dem Thema in der Heinrich-Heine-Zeitung.