Franz von Stuck, Das Haupt der Medusa |
Da ohnehin niemand ernst nimmt, was ich schreibe, erfreue ich mich großer Unbekümmertheit. Ich befinde mich sozusagen in der spiegelbildlich entgegengesetzten Position zu Wolfgang Schäuble. Der kann die größten Plattheiten sagen und wird dennoch ernst genommen. Die Aussage, dass nicht alles vor dem Schutz von Leben zurücktreten könne, war ja von haarsträubender Banalität, wurde aber rezipiert, als ob ein Orakel gesprochen hätte. Mich erinnerte das an den Film "Being There" mit Peter Sellers in dem Sellers als Mr. Chance irgendetwas Vages über das Wachsen der Bäume äußert und Shirley MacLaine und alle um ihn herum seine Worte als unfassbare Weisheit aufsaugen.
Es ist doch vollkommen selbstverständlich und keiner Erwähnung wert, dass wir nicht alles - koste es, im wahrsten Sinne des Wortes, was es wolle - der Gesundheit unterordnen können. Wir wären sonst komplett gelähmt. Man müsste, würde man alles der Bewahrung der Gesundheit unterordnen, die häusliche Küche meiden, denn dort geschehen die meisten Unfälle, am besten hielte man sich zeitlebens mit ABC-Schutzausrichtung in einem Keller auf, und selbst das würde langfristig nicht vor Ungemach schützen, denn das Leben ist lebensgefährlich, am sichersten wäre es, man käme gar nicht auf die Welt, unser Todesurteil erhalten wir bereits bei der Geburt.
Womit ich auch bei meinem eigentlichen Thema bin. Unserer Ängstlichkeit. Unsere ins Neurotisch-Perfektionistische neigende Versessenheit nach körperlicher Unversehrtheit. Dem Verdrängen unserer Sterblichkeitsgewissheit. Und unsere geradezu hysterische Reaktion auf eine reale Gefahr.
Ich bin Mitte März, als die Bilder aus Italien immer bedrohlicher wurden, für BILD nach Venedig aufgebrochen und habe die schönste Zeit überhaupt in der leergefegten Stadt verbracht. In unserer Zeit des Massentourismus der größte Luxus überhaupt. Wenn schon Weltuntergang, dann wollte ich ihn nicht in Berlin-Kreuzberg, sondern wenigstens in der schönsten Stadt der Welt erleben. Meine Mutter fand das unvernünftig und aufreizend. Wahrscheinlich war meine Reise eine Art Trotzreaktion. Insgeheim wollte ich wohl Widerstand gegen die Tyrannei der Angst leisten. Eine Art ostentativer Protest gegen die kollektive Angststörung, unter der unsere Gesellschaft schon lange vor Corona gelitten hat und unter deren akutem Schub sie derzeit leidet.
Der österreichische Psychiater und Autor mehrerer zu Recht viel beachteter populärwissenschaftlicher Bücher, Raphael Bonelli, vertritt die These einer von Angst geplagten Gesellschaft schon lange. Aus seiner therapeutischen Praxis berichtet er von der in den vergangenen Jahren angewachsenen Zahl der Angstpatienten, vom Druck, den viele moderne Menschen spüren, den Ansprüchen der Gesellschaft und ihres Berufes nicht mehr zu genügen, von der Angst, "nicht gut dazustehen".
Der streitbare ostdeutsche Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz geht in einem neulich veröffentlichten Aufsatz sogar so weit, dass er die gegenwärtige Angstwelle als Entlastungsreaktion unserer Psyche deutet. Er schreibt: "Eine gewisse Realangst vor Erkrankung und Tod ist nachvollziehbar, vor allem in einer Welt, die Leistungsfähigkeit zum wichtigsten Lebensprinzip erhoben hat und die Sterbegewissheit mit großem Aufwand verdrängt." Vor allem sei die Angst vor dem Virus aber geeignet, "alle verdrängten, unterdrückten, geleugneten Angst- und Bedrohungsgefühle aus individueller Lebensgeschichte und sozialer Belastung wiederzubeleben, sodass es nahezu ein Segen der psychischen Abwehr ist, alle Bedrohung auf das Virus zu projizieren mit der irrigen Hoffnung, mit einem siegreichen Kampf gegen die Infektionsgefahr alle aufgewühlten Sorgen wieder beruhigen zu können beziehungsweise gelöst zu haben."
Der Fachbegriff lautet Externalisierung. Vielleicht überzeichnet Maaz ein wenig, ich kann das nicht beurteilen, plausibel
scheint jedenfalls, dass eine neue Angst auf tiefsitzende und latente Ängste stößt und es so zu einer Art perfekten Sturm
kommen kann.
Ich vermute sogar, dass die Angst, von der Maaz und Bonelli sprechen, noch tiefere Wurzeln hat. Mein Verdacht ist, dass das individuelle Gefühl der Unsicherheit in direktem Zusammenhang mit der Postmoderne steht. Früher, als unsere Gesellschaft vertikal ausgerichtet war, orientierte man sich am Bewährten, am Überlieferten, an den Werten der Eltern und Großeltern. Man hörte deren Musik, trug deren Kleidung, fügte sich in die von ihnen vorgezeichneten Wege. Das war einengend, vermittelte aber auch Sicherheit. Heute orientieren wir uns horizontal. Das Tradierte gilt als überholt, die Hierarchien sind flach, die Kinder orientieren sich an Gleichaltrigen, nicht an ihren Eltern. Woodstock! Die Pille! Eine riesige Befreiung. Aber die Nachwirkung ist eben tiefe Verunsicherung. Heute kommt dazu, dass sich einst unverrückbare Dinge, das Bild von Familie, selbst biologische Tatsachen, scheinbar in Auflösung befinden. Nietzsche! Sartre! Nichts gilt mehr, alles ist erlaubt. Das ist berauschend, aber löst auch Ängste aus.
Robert Kardinal Sarah, der höchste katholische Würdenträger des afrikanischen Kontinents und qua seiner Sozialisierung in Ghana deutlich kulturkonservativer als der durchschnittliche deutsche Kirchenfürst, sieht noch einen weiteren Grund für unsere Angstgeplagtheit: die Erosion unserer sozialen Bindungen. Angst, sagt er, sei eine typische Reaktion von Beziehungsgeschädigten, und wir, die wir zunehmend bindungsunfähiger sind und vielfach durch frühkindliche Erfahrung von Vertrauensverlust traumatisiert, seien besonders anfällig dafür: "Die Moderne hat uns eingebläut, dass wir erst glücklich sind, wenn wir alle frei, unabhängig und autonom sind. Nun ist der moderne Mensch endlich seine Bindungen los und fühlt sich frei, muss das aber mit einem Gefühl der Unsicherheit bezahlen."
Wenn in alledem nur ein Funken Wahrheit steckt, täten wir gut daran, nicht nur gegen neuartige Viren, sondern auch gegen künftige Angstattacken Resistenzen zu entwickeln. Die nächste Krise kommt bestimmt. Es ist nicht 1348. Und auch nicht 1918 (als die Spanische Grippe mehr als 50 Millionen Menschen das Leben kostete und damit mehr Todesopfer forderte als der Erste Weltkrieg). Aber es wird neue Gesundheitsbedrohungen geben. Und wenn das jetzt die Generalprobe dafür war, wie wir uns verhalten, wenn es ernst wird, haben wir noch dazuzulernen. Wir haben zum Beispiel erstaunlich wenig dagegen einzuwenden gehabt, als plötzlich "die Experten" das Ruder übernahmen. In Stunden wie die- sen gelte nun einmal das "Primat der Wissenschaft", die Politik habe in die zweite Reihe zu rücken, verkündete Söder. Wir nickten alle brav und belohnten ihn mit beispiellosen Sympathiewerten.
Heißt das nun, dass Berufung auf die Wissenschaft künftig jede Debatte ersetzt? Was - nur als Gedankenspiel - , wenn in zehn Jahren "die Wissenschaft" zum Ergebnis kommt, dass Kinder (Marx und Engels haben ja schon einmal sehr schlüssig begründet, warum das eigentlich ideal wäre) frühzeitig der elterlichen Fürsorge entzogen und mit vielen anderen Gleichaltrigen aufwachsen sollten oder wenn, auch dafür gibt es Präzedenzfälle, die Wissenschaft darauf kommt, dass es besser wäre, nur noch höchstens zwei Kinder zu haben? Muss ich mich dann fügen? Wie viele unserer angeblich unveräußerlichen Rechte sind wir künftig bereit, auf Geheiß von Experten preiszugeben? Viele Verteidigungsreflexe sind mir da in der Corona-Krise nicht aufgefallen. Die Angst hat alles außer Kraft gesetzt.
Bonelli sagt, dass es typisch für Angstpatienten sei, dass sie "völlig auf die Gefahr fixiert sind und nicht mehr abschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass die Gefahr eintritt. Der Angstpatient ist gebannt von der Gefahr, blendet alles aus."
"Ich will, dass ihr Angst habt!", sagt Greta. Sebastian Kurz soll, während unsere Kanzlerin noch Worte wie "Augenmaß" verwendete und uns sanft zum Händewaschen ermahnte, im Kreis seines Kabinetts ganz Ähnliches gesagt haben - viel- leicht sogar aus echter Fürsorge für sein Volk.
Es stellt sich heraus, dass das vielleicht doch keine so gute Idee ist. Angst holt das Schlechteste aus dem Menschen heraus. Und Angst macht manipulierbar.
Besteht also ein Zusammenhang zwischen den Selbstzweifeln der modernen, westlichen Gesellschaft, der Corona-Angst und den Angstbotschaften der Generation Klima? Ich fürchte ja. Wenn wir es also mit künftigen Krisen - einschließlich dem Kollaps unseres Ökosystems - ernst meinen, ist nun der Zeitpunkt, sich dessen bewusst zu werden und so ein bisschen mehr Immunität gegen Angstgetriebenheit zu entwickeln. Wir sollten uns auch bitte darauf einigen, dass eine Rhetorik der Angst und der Panikmache ein probates Instrument nur für Tyrannen ist.
Es darf in diesem Zusammenhang übrigens zart daran erinnert werden, dass gerade die Grünen, jene Großmeister der Angst- und Verbotsrhetorik, sich da hüten müssen - gerade sie, die von der Mission beseelt sind, die Welt zu retten, sind gegen antidemokratische Anwandlungen nicht gefeit. Wer die Geschichte der Grünen nicht kennt, ist da im Nachteil. Luise Rinser zum Beispiel, 1984 Kandidatin der Grünen für das Amt des Bundespräsidenten, erblickte das künftige öko-sozialistische Paradies ausgerechnet in Nordkorea.
Selbst der deutsche Grünen-Chef Robert Habeck, der derzeit so populär ist, dass sogar Unterwäsche mit seinem Konter- fei oder Parfüm, das nach ihm riecht, Marktchancen hätten, sagte einmal in einem unvorsichtigen Moment (es war ein spätabendliches, fast vertrautes philosophisches Gespräch mit Richard David Precht in dessen Fernsehsendung), dass, wenn wir den Wandel nicht demokratisch hinkriegen, es letztlich wohl auf das "Modell China" hinauslaufen müsse, wo die Dinge dann "zentral" geregelt werden. Und der zum Ökotaliban konvertierte Bernd Ulrich schrieb in seinem jüngsten Buch, dass wenn es eines Tages einen grün gefärbten "Notstandsstaat" (so auch der Titel seines Buches) geben sollte, dann seien wir selber daran schuld, weil dann "die Klimakrise so dramatisch geworden ist, dass sie nicht mehr anders unter Kontrolle gebracht werden kann".
Ich bin ganz für die Rettung jedes einzelnen Menschen. Da bleibt mir als Christ auch keine andere Wahl, wir haben einen Ruf zu verteidigen, schließlich waren wir es, die in unserer Frühzeit, als in Karthago, Alexandria, dem Paris und dem New York von damals, die Cholera ausbrach, dadurch auffielen, dass wir nicht flüchteten, sondern - zum Erstaunen der heidnischen Elite - blieben, um uns um die Kranken zu kümmern (und zwar nicht nur um die eigenen). Auch dem Bemühen um die Rettung unseres Planeten schließe ich mich gerne an. Ich mach bei all dem mit. Ich habe aber eine Aversion gegen Angstmacher.
Dieser Text ist kürzlich auf WELT.de erschienen. Wer das jetzt alles durchgelesen hat, wird womöglich auch Interesse an dem über Skype geführten Gespräch haben, das Alexander Tschugguel (St. Boniface Institute) neulich mit mir geführt hat. Hier ist es. Dauert allerdings ca. 1 Std 40!
Ich vermute sogar, dass die Angst, von der Maaz und Bonelli sprechen, noch tiefere Wurzeln hat. Mein Verdacht ist, dass das individuelle Gefühl der Unsicherheit in direktem Zusammenhang mit der Postmoderne steht. Früher, als unsere Gesellschaft vertikal ausgerichtet war, orientierte man sich am Bewährten, am Überlieferten, an den Werten der Eltern und Großeltern. Man hörte deren Musik, trug deren Kleidung, fügte sich in die von ihnen vorgezeichneten Wege. Das war einengend, vermittelte aber auch Sicherheit. Heute orientieren wir uns horizontal. Das Tradierte gilt als überholt, die Hierarchien sind flach, die Kinder orientieren sich an Gleichaltrigen, nicht an ihren Eltern. Woodstock! Die Pille! Eine riesige Befreiung. Aber die Nachwirkung ist eben tiefe Verunsicherung. Heute kommt dazu, dass sich einst unverrückbare Dinge, das Bild von Familie, selbst biologische Tatsachen, scheinbar in Auflösung befinden. Nietzsche! Sartre! Nichts gilt mehr, alles ist erlaubt. Das ist berauschend, aber löst auch Ängste aus.
Robert Kardinal Sarah, der höchste katholische Würdenträger des afrikanischen Kontinents und qua seiner Sozialisierung in Ghana deutlich kulturkonservativer als der durchschnittliche deutsche Kirchenfürst, sieht noch einen weiteren Grund für unsere Angstgeplagtheit: die Erosion unserer sozialen Bindungen. Angst, sagt er, sei eine typische Reaktion von Beziehungsgeschädigten, und wir, die wir zunehmend bindungsunfähiger sind und vielfach durch frühkindliche Erfahrung von Vertrauensverlust traumatisiert, seien besonders anfällig dafür: "Die Moderne hat uns eingebläut, dass wir erst glücklich sind, wenn wir alle frei, unabhängig und autonom sind. Nun ist der moderne Mensch endlich seine Bindungen los und fühlt sich frei, muss das aber mit einem Gefühl der Unsicherheit bezahlen."
Wenn in alledem nur ein Funken Wahrheit steckt, täten wir gut daran, nicht nur gegen neuartige Viren, sondern auch gegen künftige Angstattacken Resistenzen zu entwickeln. Die nächste Krise kommt bestimmt. Es ist nicht 1348. Und auch nicht 1918 (als die Spanische Grippe mehr als 50 Millionen Menschen das Leben kostete und damit mehr Todesopfer forderte als der Erste Weltkrieg). Aber es wird neue Gesundheitsbedrohungen geben. Und wenn das jetzt die Generalprobe dafür war, wie wir uns verhalten, wenn es ernst wird, haben wir noch dazuzulernen. Wir haben zum Beispiel erstaunlich wenig dagegen einzuwenden gehabt, als plötzlich "die Experten" das Ruder übernahmen. In Stunden wie die- sen gelte nun einmal das "Primat der Wissenschaft", die Politik habe in die zweite Reihe zu rücken, verkündete Söder. Wir nickten alle brav und belohnten ihn mit beispiellosen Sympathiewerten.
Heißt das nun, dass Berufung auf die Wissenschaft künftig jede Debatte ersetzt? Was - nur als Gedankenspiel - , wenn in zehn Jahren "die Wissenschaft" zum Ergebnis kommt, dass Kinder (Marx und Engels haben ja schon einmal sehr schlüssig begründet, warum das eigentlich ideal wäre) frühzeitig der elterlichen Fürsorge entzogen und mit vielen anderen Gleichaltrigen aufwachsen sollten oder wenn, auch dafür gibt es Präzedenzfälle, die Wissenschaft darauf kommt, dass es besser wäre, nur noch höchstens zwei Kinder zu haben? Muss ich mich dann fügen? Wie viele unserer angeblich unveräußerlichen Rechte sind wir künftig bereit, auf Geheiß von Experten preiszugeben? Viele Verteidigungsreflexe sind mir da in der Corona-Krise nicht aufgefallen. Die Angst hat alles außer Kraft gesetzt.
Bonelli sagt, dass es typisch für Angstpatienten sei, dass sie "völlig auf die Gefahr fixiert sind und nicht mehr abschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass die Gefahr eintritt. Der Angstpatient ist gebannt von der Gefahr, blendet alles aus."
"Ich will, dass ihr Angst habt!", sagt Greta. Sebastian Kurz soll, während unsere Kanzlerin noch Worte wie "Augenmaß" verwendete und uns sanft zum Händewaschen ermahnte, im Kreis seines Kabinetts ganz Ähnliches gesagt haben - viel- leicht sogar aus echter Fürsorge für sein Volk.
Es stellt sich heraus, dass das vielleicht doch keine so gute Idee ist. Angst holt das Schlechteste aus dem Menschen heraus. Und Angst macht manipulierbar.
Besteht also ein Zusammenhang zwischen den Selbstzweifeln der modernen, westlichen Gesellschaft, der Corona-Angst und den Angstbotschaften der Generation Klima? Ich fürchte ja. Wenn wir es also mit künftigen Krisen - einschließlich dem Kollaps unseres Ökosystems - ernst meinen, ist nun der Zeitpunkt, sich dessen bewusst zu werden und so ein bisschen mehr Immunität gegen Angstgetriebenheit zu entwickeln. Wir sollten uns auch bitte darauf einigen, dass eine Rhetorik der Angst und der Panikmache ein probates Instrument nur für Tyrannen ist.
Es darf in diesem Zusammenhang übrigens zart daran erinnert werden, dass gerade die Grünen, jene Großmeister der Angst- und Verbotsrhetorik, sich da hüten müssen - gerade sie, die von der Mission beseelt sind, die Welt zu retten, sind gegen antidemokratische Anwandlungen nicht gefeit. Wer die Geschichte der Grünen nicht kennt, ist da im Nachteil. Luise Rinser zum Beispiel, 1984 Kandidatin der Grünen für das Amt des Bundespräsidenten, erblickte das künftige öko-sozialistische Paradies ausgerechnet in Nordkorea.
Selbst der deutsche Grünen-Chef Robert Habeck, der derzeit so populär ist, dass sogar Unterwäsche mit seinem Konter- fei oder Parfüm, das nach ihm riecht, Marktchancen hätten, sagte einmal in einem unvorsichtigen Moment (es war ein spätabendliches, fast vertrautes philosophisches Gespräch mit Richard David Precht in dessen Fernsehsendung), dass, wenn wir den Wandel nicht demokratisch hinkriegen, es letztlich wohl auf das "Modell China" hinauslaufen müsse, wo die Dinge dann "zentral" geregelt werden. Und der zum Ökotaliban konvertierte Bernd Ulrich schrieb in seinem jüngsten Buch, dass wenn es eines Tages einen grün gefärbten "Notstandsstaat" (so auch der Titel seines Buches) geben sollte, dann seien wir selber daran schuld, weil dann "die Klimakrise so dramatisch geworden ist, dass sie nicht mehr anders unter Kontrolle gebracht werden kann".
Ich bin ganz für die Rettung jedes einzelnen Menschen. Da bleibt mir als Christ auch keine andere Wahl, wir haben einen Ruf zu verteidigen, schließlich waren wir es, die in unserer Frühzeit, als in Karthago, Alexandria, dem Paris und dem New York von damals, die Cholera ausbrach, dadurch auffielen, dass wir nicht flüchteten, sondern - zum Erstaunen der heidnischen Elite - blieben, um uns um die Kranken zu kümmern (und zwar nicht nur um die eigenen). Auch dem Bemühen um die Rettung unseres Planeten schließe ich mich gerne an. Ich mach bei all dem mit. Ich habe aber eine Aversion gegen Angstmacher.
Dieser Text ist kürzlich auf WELT.de erschienen. Wer das jetzt alles durchgelesen hat, wird womöglich auch Interesse an dem über Skype geführten Gespräch haben, das Alexander Tschugguel (St. Boniface Institute) neulich mit mir geführt hat. Hier ist es. Dauert allerdings ca. 1 Std 40!
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