Dienstag, 9. April 2013

Margaret Thatcher (1925-2013)

Höre seit gestern viel BBC Radio 4.
Faszinierend wie unverhohlen der verstorbenen Premierministerin im "Staatsfunk" hinterher geschimpft, quasi ins Grab gespuckt wird.

Interessant auch, wie die Arbeiter- und die Oberklasse (wie so oft) so vollkommen einig in der Ablehnung von allem war und ist, für das Thatcher stand. Wie eine Halbgöttin verehrt wurde und wird sie hingegen von den Gewinnern des Klassenkampfes:
der Mittelklasse, "den Middletons".

Zu ihrem Sturz (1990) bin ich damals eigens nach London gereist, hatte mich ins Duke's Hotel in Mayfair eingemietet (those were the days!), um die spektakuläre Palastrevolte live am Fernsehen mitzuverfolgen und "Thatcher's Downfall"-Partys zu feiern.

Thatcher selbst (und ihrem missratenen Sohn Mark) bin ich einmal mit meinem Onkel Rudi in Marbella begegnet. Sie war da zwar schon dement, ein Schatten ihrer selbst, aber immer noch "a towering figure", wie man in den "old boy networks" sagen würde, die ihr im gegenseitigen Hass eng verbunden waren.



Blättere, um mich an meine sorgsam gepflegten Ressentiments zu erinnern, seit gestern immer wieder in "Dancing with Dogma" - die brillante Abrechnung mit dem Thatcherismus eines ihrer Erzfeinde, des 2004 verstorbenen alt-konservativen Ministers Ian Gilmour. Das Buch hat mir kurz nach Thatchers Sturz Gilmours Sohn Oliver geschenkt.








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